Himmel voller Schweigen

Der Workshop zum Buch - ein interaktives Angebot für Schüler*innen zu den Themen Nationalsozialismus, NS-"Euthanasie" und Familiengeschichte

 

Im Zentrum meines Schüler*innenworkshops stehen, wie auch in meinem Buch "Himmel voller Schweigen", Walter Frick, Hedwig Beilhack-Frick und Armin Beilhack. Stück für Stück erschließen sich die Schüler*innen mithilfe von Biografieabschnitten, Buchauszügen und Originaldokumenten deren Leben. Sie kommen ins Gespräch darüber, wer welche Wege gegangen ist und wer warum welche Entscheidungen getroffen hat. Nicht zuletzt setzen sich die Schüler*innen dabei selbst in Beziehung zu den historischen Personen. 

 

 

Drei Menschen, drei Geschichten

Als ich 2010 anfing, meine Familiengeschichte zu erforschen, wollte ich einfach nur wissen, wer dieser Walter Frick gewesen war, dessen Portraitfotografie seit jeher an unscheinbarer Stelle in unserem Haus hing. Man hatte mir immer gesagt, er sei Dirigent und mein Großvater gewesen. In den ersten zwei Jahrzehnten meines Lebens hatte ich das auch nicht weiter hinterfragt. Doch was dann – ausgelöst durch einen Traum – begann, war nicht nur eine Reise durch die Zeit und durch die deutsche Geschichte, sondern auch eine Reise zu mir selbst. Eine Reise, an der ich nach und nach immer mehr Menschen teilhaben ließ, weil ich feststellte: All das muss erzählt werden. Und damit meine ich nicht nur die Geschichte meines Großvaters, sondern auch die seiner Schwester und die seines Schwagers. Drei Menschen, drei Leben, drei Geschichten – die am Ende vor allem eines zeigen: Wer du bist und wer du wirst, entscheidest nicht nur du selbst. Manchmal liegt mehr in deiner Macht, als du denkst. Manchmal weniger. Du bist immer auch ein Produkt der Menschen um dich herum, ein Produkt der Zeit in der du lebst und ein Produkt der Orte, an denen du weilst. 

 

Das Konzept: Gruppenarbeiten mit Biografien, Buchauszügen und Zeitdokumenten

Die Geschichte von Walter Frick ist eng verflochten mit den Geschichten seiner Schwester Hedwig und seines Schwagers Armin. Die Schüler*innen werden in drei Gruppen eingeteilt, die sich im weiteren Verlauf intensiv mit einer dieser Personen beschäftigen werden. Zunächst bekommen die Gruppen den jeweils ersten Abschnitt der Biografie „ihrer“ Person - insgesamt gibt es vier Biografieabschnitte. Zu jedem Abschnitt gehört ein Auszug aus dem Buch "Himmel voller Schweigen", der sich mit der entsprechenden Person in einer bestimmten Situation befasst. Zusammen mit den Abschnitten 2 bis 4 bekommen die Schüler*innen außerdem jeweils ein historisches Dokument ausgehändigt, über das sie diskutieren sollen. Dies kann ein Tagebucheintrag ebenso sein wie ein Gesundheitsfragebogen oder ein militärisches Dokument. Je nach Zeitrahmen können auch noch weitere interaktive Elemente eingefügt werden, etwa von den Schüler*innen entwickelte Standbilder, das Schreiben alternativer Geschichten oder innerer Monologe. Hier bin ich vollkommen offen für die Ideen der jeweiligen Lehrperson.

 

Sich selbst ein Bild machen

Ziel des Workshops ist es, dass sich die Schüler*innen intensiv mit einer historischen Lebensgeschichte befassen und sich dabei Schritt für Schritt selbst ein Bild machen – sowohl von Walter, der ja vereinfacht gesagt das Opfer in der Geschichte ist, als auch von Armin, der später als der Täter identifiziert werden wird. Bevor das jedoch deutlich wird, begegnen die Schüler*innen zunächst einfach Menschen, deren Lebensläufe sie erforschen. Menschen, in die sie sich möglicherweise hineinversetzen, um letztlich festzustellen, dass Rollen wie "Täter" oder "Opfer" oft gar nicht so einfach zu vergeben sind.

 

Am Ende des Workshops sollte noch ausreichend Zeit für Fragen sein. Gerne erzähle ich in diesem Zusammenhang dann auch von meinen Recherchen und der Bedeutung, die all das heute für mich und meine Familie hat. 

 

Sollten Sie Interesse an meinem Workshop haben, kontaktieren Sie mich gerne über das Kontaktformular!